

Wie Sie als Projektleiter mit Ihrem Team in einem Veränderungsprojekt Mitarbeiter, Führungskräfte und das Management im Veränderungsprozess mitnehmen, haben Sie im ersten Teil dieses Artikels anhand eines Beispiels erfahren. Auch, wie es gelang, ein bereits in die Krise geratenes Veränderungsprojekt trotz anfangs fehlender Management-Unterstützung und innerer Widerstände der Mitarbeiter "auf Kurs" zu bringen. Dabei hat ein tieferes Eingehen auf die psychische Verfasstheit aller Beteiligten in solchen Situationen für das Verständnis eine tragende Rolle gespielt.
Der zweite und abschließende Artikelteil
Ein durchdachter Kommunikationsplan ist das A und O eines Projekts. Im Folgenden beispielhaften Kommunikationsplan sehen Sie, wie das Top-Management und die Führungskräfte zur Unterstützung des Change in die Verantwortung genommen und auch die Mitarbeiter "ins Boot" geholt werden (Tabelle 1).
Tabelle 1: Kommunikationsplan.
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Veränderungserfolg im Projekt hängt wesentlich davon ab, ob die betroffenen Führungskräfte die ihnen zugewiesenen Kommunikationsaufgaben einigermaßen professionell umsetzen können. Eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung für überzeugende und motivierende Auftritte vor den Mitarbeitern ist, dass sich auch Führungskräfte selbst für die Veränderung entscheiden.
Sie haben nämlich im Veränderungsprozess eine schwierige Rolle. Kritik und Distanz, Wut und Frust der Mitarbeiter können stark am eigenen Selbstbewusstsein kratzen, das Standing erschüttern und dazu führen, dass man das eigene Vorgehen in Frage stellt. Die Führungskräfte sollten deshalb von ihren Vorgesetzten, Personalentwicklern und externen Beratern vorbereitet, unterstützt und begleitet werden.
Doch auch das Projektteam kann hierfür einiges tun. Es seien an dieser Stelle exemplarisch Themen genannt, in denen das Projektteam die Führungskräfte coachen und so auf ihre Rolle im Change-Prozess vorbereiten kann.
Wenn eine Führungskraft die eigene Rolle im Veränderungsprozess reflektiert, geht es hauptsächlich um die Analyse und Bewältigung von Problemen, die aus der "Sandwich-Position" der Führungskräfte zwischen den Mitarbeitern und dem Top-Management resultieren.
Die Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit, die sich aus dieser Position ergibt, sollte unbedingt an Beispielen aus dem Alltag thematisiert und gemeinsam mit der jeweiligen Führungskraft nach konkreten Lösungen gesucht werden. Dabei spielt eine Klärung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten aber auch eine Festlegung der Grenzen sicherlich eine tragende Rolle.
Die grundsätzliche Belastung, die sich aus der Rolle ergibt, kann einer Führungskraft nicht abgenommen werden. Oft zeigt sich im Verlauf dieser Diskussionen innerhalb der Workshops und Trainings, dass eine Unterstützung in Form von Einzelcoachings notwendig ist.
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