Themenzentrierte Interaktion

Abkürzungen
Die Psychoanalytikerin Ruth C. Cohn (geb. 1912) begründete das Konzept der "Themenzentrierten Interaktion" (TZI). Diese ist ein auf Gruppenprozesse ausgerichtetes Modell des Lernens und Arbeitens, das die aktive Teilnahme aller Beteiligten und die Kreativität des Prozesses unterstützt. Mit dem Prinzip des "Lebendigen Lernens" wird dies zum Ausdruck gebracht. Das "ruth cohn insitute for TCI international" hat sich die Verbreitung und Weiterentwicklung von TZI zum Ziel gesetzt, nähere Informationen finden sich auf dessen Website www.ruth-cohn-institute.org.

Themenzentrierte Interaktion

Abkürzungen
Die Psychoanalytikerin Ruth C. Cohn (geb. 1912) begründete das Konzept der "Themenzentrierten Interaktion" (TZI). Diese ist ein auf Gruppenprozesse ausgerichtetes Modell des Lernens und Arbeitens, das die aktive Teilnahme aller Beteiligten und die Kreativität des Prozesses unterstützt. Mit dem Prinzip des "Lebendigen Lernens" wird dies zum Ausdruck gebracht. Das "ruth cohn insitute for TCI international" hat sich die Verbreitung und Weiterentwicklung von TZI zum Ziel gesetzt, nähere Informationen finden sich auf dessen Website www.ruth-cohn-institute.org.

In der allgemeinen Rezeption von TZI sind vor allem die Regeln zur Kommunikation in Gruppen bekannt geworden. Diese werden in verschiedenen Versionen kommuniziert. Ruth Cohn formuliert sie in "Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion: Von der Behandlung einzelner zu einer Pädagogik für alle", Stuttgart 1991 so:

  1. Versuche, in dieser Sitzung das zu geben und zu empfangen, was du selbst geben und empfangen möchtest. (Diese Richtlinie schließt alle folgenden, die nur zu größerer Verdeutlichung gegeben werden, ein.)
  2. Sei dein eigener Chairman und bestimme, wann du reden oder schweigen willst und was du sagst.
  3. Es darf nie mehr als einer auf einmal reden. Wenn mehrere Personen auf einmal sprechen wollen, muss eine Lösung für diese Situation gefunden werden.
  4. Unterbrich das Gespräch, wenn du nicht wirklich teilnehmen kannst, z.B. wenn du gelangweilt, ärgerlich oder aus einem anderen Grund unkonzentriert bist. (Ein "Abwesender" verliert nicht nur die Möglichkeit der Selbsterfüllung der Gruppe, sondern bedeutet auch einen Verlust für die ganze Gruppe. Wenn eine solche Störung behoben ist, wird das unterbrochene Gespräch entweder wieder aufgenommen werden oder einem momentan wichtigeren Platz machen.)
  5. Sprich nicht per "man" sondern per "ich". (Ich kann nie wirklich für einen anderen sprechen. Das "man" oder "wir" in der persönlichen Rede ist fast immer ein Sich-Verstecken vor der individuellen Verantwortung.)
  6. Es ist beinahe immer besser, eine persönliche Aussage zu machen, als eine Frage an andere zu stellen. (Meine Äußerung ist ein persönliches Bekenntnis, das andere Teilnehmer zu eigenen Aussagen anregt; viele Fragen sind unecht; sie stellen indirekt Ansprüche an den anderen und vermeiden eine persönliche Aussage.)
  7. Beobachte Signale aus deiner Körpersphäre und beachte Signale dieser Art bei den anderen Teilnehmern. (Diese Regel ist ein Gegengewicht gegen die kulturell bedingte Vernachlässigung unserer Körper- und Gefühlswahrnehmung.)

Die Regeln der Themenzentrierten Interaktion können von der einfachen Hilfestellung für konstruktive und effiziente Gruppenarbeit bis hin zum dogmatischen Machtinstrument verwendet werden. Dementsprechend erfährt sie gleichzeitig pragmatische Zustimmung ("Wie soll man denn sonst zusammenarbeiten, wenn nicht so?") und entschiedene Ablehnung ("Wir müssen hier Ergebnisse erzielen und nicht über unsere Befindlichkeiten reden.").

Für professionelle Moderatoren gehören die Grundlagen der TZI zur Ausbildung, so dass sie auch kritische Gesprächssituationen beherrschen können. Für die alltägliche Projektbesprechung im stabilen Team geben die Regeln der TZI eine einfache Hilfestellung, um gleichzeitig effizient und motivierend arbeiten zu können.

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