KANALisieren

KANALisieren beschreibt eine Deeskalationsstrategie, mit der Sie bei auftretenden Konflikten als erste Reaktion sich selbst und ihr Verhalten stabilisieren können. Mit ihr können Sie sich in wenigen Sekunden wirksam und dauerhaft beruhigen, um anschließend den Konflikt souverän und gelassen bewältigen zu können. Die fünf Elemente der Methode dienen dazu, sich von unerwarteten und unerwünschten äußeren Ärgernissen nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Methode KANALisieren
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KANALisieren

KANALisieren beschreibt eine Deeskalationsstrategie, mit der Sie bei auftretenden Konflikten als erste Reaktion sich selbst und ihr Verhalten stabilisieren können. Mit ihr können Sie sich in wenigen Sekunden wirksam und dauerhaft beruhigen, um anschließend den Konflikt souverän und gelassen bewältigen zu können. Die fünf Elemente der Methode dienen dazu, sich von unerwarteten und unerwünschten äußeren Ärgernissen nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Methode KANALisieren
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Einsatzmöglichkeiten

Die Deeskalationsstrategie hilft Ihnen immer, wenn Sie in einer persönlichen Kommunikationssituation unter Druck geraten. Auslöser können sein: (verbale) Reizformulierungen wie "immer", "endlich" oder auch "doch", (paraverbale) stimmliche Veränderungen (Lautstärke, Tempo, Modulation) oder auch (nonverbale) körpersprachliche Signale wie Augenrollen oder Stirnrunzeln.

Der Kontext spielt dabei keine Rolle: Ob im Büro beim Einzelgespräch, im Meeting vor anderen oder in der Küche bei einer zufälligen Begegnung, die Stressauslöser wirken fast immer gleich. Das KANALisieren kann sowohl im beruflichen wie im privaten Bereich eingesetzt werden, da die Mechanismen sich nicht unterscheiden.

Ergebnisse

  • Sofortige Beruhigung und Entspannung
  • Wiedererlangen von Sprache und Schlagfertigkeit und damit der Selbstbehauptung
  • Bewahren eines "kühlen Kopfs" zur anschließenden Konfliktbewältigung

Vorteile

Mit "KANALisieren" verlassen Sie unerwünschte Stressreaktionen und gewinnen in wenigen Sekunden Ihre Gelassenheit und Souveränität zurück.
Sie stabilisieren Ihre eigenen Emotionen und finden hierdurch zur Sprache zurück – Sie "funktionieren" wieder, statt in Aggressionsmuster oder eine perplexe Opferhaltung zu verfallen.

Durchführung: Schritt für Schritt

Wann immer Sie etwas nervt oder Sie Angst haben, die Kontrolle zu verlieren, halten Sie inne und KANALisieren Sie! Das Bild eines solide gebauten Kanals soll Ihnen die Sicherheit vermitteln, auf Kurs zu bleiben, voranzukommen und dabei nicht unterzugehen. "KANAL" ist ein Akronym und ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben von fünf Verhaltenselementen:

  • "K" wie Klappe halten
  • "A" wie Atmen
  • "N" wie Nicken
  • "A" wie Aufstehen
  • "L" wie Lächeln

Diese fünf Elemente körperlichen Verhaltens sind simpel, aber überaus wirksam: Mit ihnen beruhigen Sie sich sofort, gewinnen Zeit und werden wieder handlungsfähig. Gerade in einer schwierigen zwischenmenschlichen Begegnung brauchen Sie einen klaren Kopf und einen ruhigen Verstand!

Das Ziel von KANALisieren ist es nicht, den Konflikt sofort zu beseitigen oder zu verstehen, sondern nur zu deeskalieren. Sie verhindern damit ein unkontrolliertes Anheizen des Konflikts. Und das sollte zunächst einmal Ihr oberstes Ziel sein. Klingt nach wenig, aber wer hier mehr will, kann sich leicht übernehmen und scheitern.

Embodiment als Mittel der Selbstkontrolle

Die Psychologin Maja Storch beschreibt in ihrem Buch "Embodiment", warum wir in solchen Situationen besser auf unseren Körper als Mittel der Selbstkontrolle setzten sollten (Tschacher, Storch, Hüther, Cantieni: Embodiment: Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen, 3., unveränd. Aufl., 2017). Darin zeigen Storch und ihre Co-Autoren, dass unser Unbewusstes immer im Körperlichen seine Entsprechung findet. Sind wir nervös, dann steigt die Atemfrequenz, wir bekommen Schweiß auf der Stirn und der Herzschlag steigt.

Umgekehrt lassen sich Emotionen als Teil des Unbewussten auch durch bestimmte Körperhaltungen und Atemtechniken regulieren, sodass sie dann nicht länger unser Denken blockieren. Deshalb erst einmal bewusst atmen, sich ein bisschen bewegen, die Muskulatur lockern und dabei in Kontakt bleiben, nicken, lächeln.

Im Prinzip ganz einfach, jedoch nicht immer leicht umzusetzen. Denn als Erstes müssen wir das Gefühl des Ausgeliefertseins ertragen beziehungsweise erträglich machen, es akzeptieren statt zu flüchten oder anzugreifen. Und das funktioniert am besten über den Körper.

Dies erscheint vielleicht verwunderlich, weil wir gelernt haben, auf Probleme unmittelbar sprachlich zu reagieren. In einer überraschenden Ärgersituation sind wir aber wahrscheinlich nicht in der Lange, ruhig und gelassen zu überlegen und entsprechend souverän zu handeln. Als Deeskalationsstrategie hält das KANALisieren die Verbindung zum Gegenüber und ist außerdem schnell verfügbar – auch und gerade in schwierigen, überwältigenden Situationen.

Aufgabengebiete