Was ist der Decision Canvas?
Decision Canvas ist ein visuelles Denkwerkzeug für den Start von Entscheidungsprozessen bzw. -projekten. Mit ihm können Menschen, die eine komplexe Entscheidung benötigen, systematisch ihren Entscheidungsbedarf durchdenken und so die nötige Klarheit erlangen. Durch die Anwendung der Methode erlangen alle Beteiligten Klarheit über einen Entscheidungsbedarf sowie über die eigene Rolle während der Entscheidungsfindung.
Wofür dient Decision Canvas?
- Zum Start von Projekten, die auf eine Entscheidung abzielen (d.h. Entscheidungsprojekte wie z.B. Machbarkeitsanalysen oder Business Case Studien)
- Zur Vorbereitung komplexer organisatorischer Entscheidungsprozesse, die bereichsübergreifende Zusammenarbeit erfordern (etwa im Rahmen von Transformationsprozessen)
- Zum Sortieren und Neustarten von festgefahrenen Entscheidungsvorhaben
- Zur selbstständigen Reflektion eines individuellen Entscheidungsbedarfs
Welche Vorteile hat der Decision Canvas?
- Die visuelle Form ermöglicht es, ein "gemeinsames Bild" eines Entscheidungsbedarfs zu schaffen. Alle wichtigen Akteure erlangen ein gemeinsames Verständnis.
- Offene Fragen helfen, einen notwendigen Entscheidungsbedarf unvoreingenommen zu durchdenken – danach weiß man, was wirklich entschieden werden soll ... und was nicht.
- Das neuartige Rollenmodell hinterfragt tradierte Entscheidungsstrukturen und agilisiert sie, falls dies zweckdienlich ist.
- Alle Eckpunkte eines Entscheidungsbedarfs werden adressiert – auch Fragen und Punkte, die häufig "vergessen" werden oder die man sich vielleicht nicht traut, direkt anzusprechen.
- Der Decision Canvas fördert kooperative Arbeitskultur: Die Teilnehmenden lernen, einander besser zu verstehen und die professionellen Perspektiven der beteiligten Disziplinen zu erkennen.
- Der entstandene "One Pager" kann leicht an andere Stakeholder kommuniziert werden.
Martin Rohner
14.12.2015
Roland Wanner
01.02.2016
Verwirrende Bezeichnungen
09.01.2023
Ich bin ein wenig beruhigt die Info "Der Planned Value (PV, alte Bezeichnung: Budgeted Cost of Work Performed, BCWP) (...)" zu finden. Von Anfang an habe ich mich daran aufgerieben, dass die ganze Methode nichts mit geplantem und erwirtschaftetem Wert zu tun hat, sondern nur mit Kosten bzw. Aufwand. Gibt es Informationen darüber, warum eine andere - für mich irreführende - Bezeichnung kultiviert wurde? Oder mindestens genauso gut: Einen Hinweis, wo mich meine Wahrnehmung täuscht?
Hallo Herr Neumann, danke…
09.01.2023
Hallo Herr Neumann,
danke für Ihren Kommentar! Die Bezeichnungen beim Earned Value Management sind nicht immer so ganz eindeutig nachvollziehbar, bzw. stellen immer eine bestimmte Perspektive dar. Ich habe mich hier nach den Bezeichnungen im PMBOK Guide des PMI gehalten. Die Bezeichnung "BCWP" beschreibt zwar präziser, was gemeint ist, dafür ist sie recht kompliziert. Das war sicherlich der Grund sie durch "Planned Value" zu ersetzen, was in gewisser Weise ein Widerspruch in sich selbst ist. "Value" ist ein Begriff aus Kundenperspektive, während "Planned" eher die Lieferantenperspektive darstellt. Aber auch dies kann verschieden gesehen werden.