Project Cycle Management

Abkürzungen
Project Cycle Management (PCM) ist das strategische Vorgehensmodell der Europäischen Union bei Entwicklungshilfeprojekten. Dokumentiert ist PCM in den sogenannten Project Cycle Management Guidelines, die vom Aid Delivery Methods Helpdesk erstellt und gepflegt werden. Die letzte Version ist im März 2004 erschienen und auf der Website der europäischen Entwicklungshilfe (ec.europa.eu/development/, dort über das Information Center suchen) publiziert

Project Cycle Management

Abkürzungen
Project Cycle Management (PCM) ist das strategische Vorgehensmodell der Europäischen Union bei Entwicklungshilfeprojekten. Dokumentiert ist PCM in den sogenannten Project Cycle Management Guidelines, die vom Aid Delivery Methods Helpdesk erstellt und gepflegt werden. Die letzte Version ist im März 2004 erschienen und auf der Website der europäischen Entwicklungshilfe (ec.europa.eu/development/, dort über das Information Center suchen) publiziert

Schwerpunkt des PCM ist die Gestaltung der optimalen Allokation von Fördermitteln der öffentlichen Hand für internationale Entwicklungshilfsprojekte. Hierfür definiert es fünf Phasen des Projektlebenszyklus:

  1. Programming: Die Definition von Förderprogrammen und ihre finanzielle Ausstattung
  2. Identification: Die Sichtung eingehender Projektideen und die Auswahl aussichtsreicher Vorhaben
  3. Formulation: Die ausführliche Begründung und Beantragung von Fördermitteln für die erfolgversprechenden Projekte
  4. Implementation: Die Bewilligung der Fördermittel und die Durchführung des genehmigten Projekts
  5. Evaluation & Audit: Die Begutachtung und Bewertung des abgeschlossenen Projekts

Project Cycle Management ist somit ein Modell des Projektportfoliomanagement. Im operativen Projektmanagement verweist es auf andere Verfahren bzw. Methoden wie den Logical Framework Approach. Auch wenn PCM in erster Linie in öffentlich geförderten Entwicklungshilfeprojekten eingesetzt wird, ist es grundsätzlich für alle Non-Profit-Projekte geeignet, da es deren Spezifika genau abbildet. Zu diesen zählen z.B. die große Bedeutung des Projektumfelds oder die Verantwortlichkeit des Auftragnehmers gegenüber gesellschaftlichen Anforderungen (z.B. Menschenrechte).

PCM steht auf der gleichen strategischen Stufe wie PRINCE2, das durch seine Betonung des treibenden Business Case auf den Profit-Bereich ausgerichtet ist. Eine Synopsis oder sogar ein Benchmarking dieser beiden Projektportfoliomodelle könnte für beide Seiten nützlich sein. So weist PCM in der Zieldefinition, dem Auswahlverfahren und der Evaluation Stärken auf, während PRINCE2 im Controlling und der ergebnisorientierten Projektsteuerung ausgeprägter ist.

Diese komplementäre Ausrichtung von PCM und PRINCE2 erklärt sich aus dem unterschiedlichen Erfolgsnachweis in Non-Profit-Projekten und profitorientierten Projekten. Non-Profit-Projekte sind Investitionen der Gesellschaft, vertreten durch die entsprechend authorisierten Institutionen und Personen (z.B. Ministerien oder beauftragte Non-Profit-Organisationen). Der Return on Investment dieser Investitionen lässt sich nicht betriebswirtschaftlich ermitteln. Nur mit einem Audit lässt sich ein solches Projekt bewerten. Hierfür sind detaillierte Zielbeschreibungen und eine ausführliche Projektdokumentation erforderlich.

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