Liefergegenstand

Für den PMBOK(R) Guide besitzt der Begriff "deliverable" einen zentralen Stellenwert. Er bezeichnet ein "eindeutiges und überprüfbares Produkt oder Ergebnis oder eine Dienstleistung, das/die hergestellt bzw. erbracht werden muss, um einen Prozess, eine Phase oder ein Projekt abschließen zu können."

Liefergegenstand

Für den PMBOK(R) Guide besitzt der Begriff "deliverable" einen zentralen Stellenwert. Er bezeichnet ein "eindeutiges und überprüfbares Produkt oder Ergebnis oder eine Dienstleistung, das/die hergestellt bzw. erbracht werden muss, um einen Prozess, eine Phase oder ein Projekt abschließen zu können."

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Die erste deutsche Übersetzung des PMBOK(R) Guide 2000 prägte das neue Wort "Liefergegenstand" als möglichst wörtliche Entsprechung von "deliverable".

Dieser Begriff setzte sich im Sprachgebrauch durch, so dass auch die DIN 69901-5:2009-1 "Projektmanagement - Projektmanagementsysteme - Teil 5: Begriffe" im Jahr 2009 "Liefergegenstand" als offiziellen Begriff aufnahm. Im Gegensatz zum PMBOK Guide betrachtet die DIN 69901-5 einen "Liefergegenstand" allgemein als ein verbindliches Ergebnis einer Aktivität.

PRINCE2 wählt in Abgrenzung vom PMBOK Guide bewusst den Begriff "Produkt" für alle Projektergebnisse, da die Konzentration auf Produkte eines der sieben Prinzipien von PRINCE2 ist.

Betriebswirtschaftlich gesehen sind Liefergegenstände zu erbringende Leistungen, rechtlich gesehen entspricht "Deliverable" dem Begriff "Werk" gemäß der Paragraphen 631-651 BGB.

Ein Liefergegenstand muss durch Qualitätskriterien beschrieben werden, nach denen er überprüft und abgenommen werden kann.

Erläuterung und Kommentar

Grundsätzlich können die Begriffe "Liefergegenstand", "(Projekt-)Produkt", "Leistung" und "Werk" deshalb synonym verwendet werden. Allerdings gibt es unterschiedliche Interpretationen von "externen" Liefergegenständen und Produkten des Projekts.

Der PMBOK(R) Guide weist explizit auf die häufige Unterscheidung zwischen den "external deliverables", die vertraglichen Vereinbarungen entsprechen, und den für jedes Arbeitspaket erforderlichen Einzelergebnissen. PRINCE2 hingegen unterscheidet interne und externe Produkte nach dem Kriterium, ob sie innerhalb des Projekts erstellt werden oder ob sie dem Projekt von außen ohne zusätzlichen Aufwand zur Verfügung stehen. Während das Ergebnis eines Arbeitspakets bei PRINCE2 deshalb immer in internes Projektprodukt ist, kann es gemäß PMBOK Guide ein externer Liefergegenstand sein.

Gemeinsam ist allen Standards und Richtlinien, dass sie den Projektumfang (Scope) über die Menge aller Liefergegenstände bzw. Projektprodukte definieren.

Eine Bewertung dieser begrifflichen Feinheiten und Interpretationen fällt schwer. Einerseits präzisiert ein eigenständiger Begriff für die Werke bzw. Leistungen eines Projekts den Sprachgebrauch, andererseits geben die verschiedenen Begriffe Anlass zu Missverständnissen. Da es sich um einen der zentralen Begriffe für jedes Projekt handelt, sollten die Projektbeteiligten sich vor Beginn des Projekts auf eine gemeinsame Sprachregelung einigen und sie z.B. im Glossar des Projekthandbuchs festlegen.

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