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Lean Startup ist ein Managementsystem zur Minimierung der Time-to-Market bei Unternehmensgründungen und Produktentwicklungen. Das Lean-Startup-Modell wurde von Eric Ries entwickelt (Ries, Eric: Lean Startup: Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen, 2014), der den Begriff Lean Startup in einem Blog-Beitrag 2008 prägte.
Lean Startup ist ein Managementsystem zur Minimierung der Time-to-Market bei Unternehmensgründungen und Produktentwicklungen. Das Lean-Startup-Modell wurde von Eric Ries entwickelt (Ries, Eric: Lean Startup: Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen, 2014), der den Begriff Lean Startup in einem Blog-Beitrag 2008 prägte.
Grundlage des Lean-Startup-Systems sind fünf Prinzipien:
Mit diesem Prinzip will Ries ausdrücken, dass Lean Startup in allen Branchen und Organisationen unabhängig von ihrer Größe oder ihrer Organisationsform möglich sei. Dennoch ist die Voraussetzung, dass die jeweils oberste Entscheidungsebene dieses Vorgehen unterstützt.
Dieses Prinzip wird leicht übersehen. Ries betont klar, dass die Entwicklung eines Produkts eine Organisation erfordert und diese nur dann leistungsfähig sein kann, wenn sie geführt wird. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass für Lean Startup ein neuartiges Management benötigt wird, das auf die spezifischen Anforderungen des Umfelds ausgerichtet ist.
Da der Produktentstehungsprozess im Lean Startup auf dem Prinzip des Minimum Viable Products beruht, ist ein effizienter Prozess für den Aufbau von Knowhow erforderlich. Hierfür hat Ries den DMAIC-Prozess von Six Sigma zum Prozess Validated Learning modifiziert:
Validated Learning wird bei Lean Startup als der eigentliche wertschöpfende Prozess angesehen, da der Zweck eines Startups noch nicht im Erzielen von Umsatz oder Gewinn besteht, sondern im Aufbau eines validierten, nachhaltigen Geschäftsmodells, das den Wert eines Lean Startups definiert.
Um steuern zu können, z.B. um rechtzeitig ein unrealistisches Vorhaben abzubrechen, benötigt auch ein Lean Startup Controlling. Da ein Lean Startup noch keine Erträge erwirtschaftet, muss seine Leistung und der erzielte Fortschritt mit nicht-monetären Kenngrößen erfasst und überwacht werden. Dies erfordert eine neue, für Startups spezifische, Art der Buchhaltung.
Das von Ries hierfür vorgeschlagene Vorgehen hat große Ähnlichkeit mit der Balanced Scorecard, wobei die Perspektive "Finanzen" ausgeklammert wird, so dass nur noch die drei Perspektiven "Kunden und Markt", "Interne Prozesse"sowie "Lernen und Wachstum" berücksichtigt werden.
Kern des Lean-Startup-Managementsystems ist der kontinuierliche Produktentstehungsprozess Build-Measure-Learn. Sein Zweck ist – in enger Verknüpfung mit dem Validated Learning – möglichst schnell aus einer Idee ein marktfähiges Produkt zu entwickeln.
Der Build-Measure-Learn-Prozess entspricht im Wesentlichen dem PDCA-Zyklus nach Deming, wobei der erste Schritt des Planens entfällt, bzw. in die anderen drei Schritte integriert ist. Die Produktentwicklung wird dadurch vollständig auf das Kunden-Feedback ausgerichtet, bzw. das Produkt entsteht überhaupt erst durch das Kunden-Feedback. Es werden keine Konzepte oder Lastenhefte für das Produkt erstellt, die dann in Machbarkeitsstudien überprüft werden. Diese Schritte sind bereits im Build-Measure-Learn-Prozess integriert.
Der große Erfolg von Lean Startup beruht auch darauf, dass sich eine internationale Community herausgebildet hat, die Praxiserfahrungen austauscht und Konferenzen veranstaltet. Die beiden Websites The Lean Startup Wiki und The Lean Startup Circle sind die zentralen Kommunikationsplattformen dieser Community.